Smetanas Klaviertrio und die vier Klaviertrios von Dvořák zählen zu den wichtigsten Werken der Gattung aus dem mittleren 19. Jahrhundert. Und sie tragen teilweise autobiografische Züge: Es sind Epitaphe, die den Verlust geliebter Menschen beklagen, und entsprechend intensiv gestalten Smetana und Dvořák (zweites und drittes Trio op. 26 bzw. 65) die Ausdrucksentwicklung in diesen Werken.
Nur Dvořáks unverwüstliches, großartiges „Dumky“-Trio ist folkloristisch inspiriert, und dieser Tonfall stimulierte in diesen vorzüglichen Einspielungen mit drei Meistern ihrer Instrumente offensichtlich zu einer bestimmten Art von Aufführung, das sich als „musizierendes Interpretieren“ umschreiben ließe. Es geht den Musikern weniger um ein gliederndes, „strukturelles“ Aufführen als vielmehr um ein vielfältig schattiertes, ebenso fulminantes wie nachdenklich-besinnliches Musikmachen. Sie verhelfen den Werken durch ungemein differenziertes Gewichten ihrer Stimmen zu einer sehr abwechslungsreichen, raffiniert abgestuften sinnlichen Präsenz; sie spüren den angemessenen Duktus auf, der die Musik trägt und aus dem heraus ihre Interpretation unverwechselbaren Charakter, Intensität und Kontinuität gewinnt. Irnberger etwa artikuliert das Violinsolo, mit dem Smetanas Trio anhebt, mit einer verzweifelten, klagenden Melancholie, die sich über den ganzen Satz auch dann zu legen scheint, wenn andere Ausdruck-Valeurs hervorgekehrt werden: Das ist bestechend interpretiert! Die Suk-Werke fallen neben diesen Meisterwerken nicht allzu sehr ab, und so ist man froh, diese Arbeiten des Dvořák-Schwiegersohnes in solch makellosen Einspielungen kennenlernen zu können.